Eigentlich ist es keine Überraschung, dass der Reparaturbonus vor allem in Thüringen – und damit also in Ostdeutschland – so gut ankommt. Denn nicht wenige Thüringer sind in der DDR groß geworden; in einem Land also, in dem es die Menschen gewohnt waren, Dinge zu reparieren, wenn sie kaputt gegangen waren. Damals – so ehrlich muss man sein – weniger, weil den Menschen der Umweltschutz so wichtig war oder die Rettung des Klimas, sondern oft einfach aus einer gewissen Not, aus einem gewissen Mangel heraus. Viele Dinge, die sich heute ganz selbstverständlich im Internet oder bei Einzelhändlern jederzeit neu kaufen lassen, waren damals nur schwer oder gar nicht zu bekommen. Oft war es zu DDR-Zeiten deutlich einfacher und schneller etwas zu reparieren, als es neu zu kaufen. Weil es die neuen Sachen nicht in ausreichender Menge gab.